Mike de Punte ist der Kopf des „Unternehmens“. Jahrelang hatte er Einzelstücke von Sammler- und Jagdmessern angefertigt und war enttäuscht, dass diese exzellenten Messer wohl Absatz fanden, aber wenig benutzt wurden. Dagegen registrierte er, dass ein erstklassisches Produkt für einfache Kerbschnitzereien fehlte. Damit war die Idee geboren, Cape Forge, „die Schmiede am Kap“ ins Leben zu rufen. Denn in „Cape“ Cod (Kentucky, USA), wo er mit seiner Frau Janath lebt und mit seiner Tochter Karyn die kleine Schmiede betreibt, setze er den Plan in die Tat um. Mike schmiedet die Klingen, während Karyn die kaufmännischen Angelegenheiten erledigt. Ist Not am Mann, springt ihr Bruder Craig ein. Alle sind sehr stolz auf die vermutlich besten Kerbschnitzmesser überhaupt. Also insgesamt die kleinste Einheit eines Familienbetriebes, doch ohne – wie sie meinen – selbst ein vernünftiges Messer in der eigenen Küche zu haben!
Philosophie Handgeschmiedetes Werkzeug ist mit nichts zu vergleichen, bemerkt Mike. Denn in jedes einzelne Werkzeug fließt individuelle Sorgfalt, die selbst dem Anfänger offensichtlich wird und erst recht den professionellen Holzschnitzer überzeugt. Jedes dieser Werkzeuge ist einzigartig von Hand geschmiedet, hat eine unbegrenzte Garantie, denn bei entsprechender Sorgfalt - zum Hebeln und Drehen sind sie nicht geeignet – wird es Generationen überdauern.
Produkt Das Ausgangsmaterial ist amerikanischer Standard-Kohlenstoffstahl (W1 und W2). Dieser wird in Kohlefeuer nach alter Art erwärmt und mit einem mechanischen Hammer in Form geschmiedet. Während dieses Vorgangs wird die Stärke des glühenden Stahls um die Hälfte vermindert, dadurch optimiert sich das atomare Gittergefüge, so dass die Schneide ihr Maximum erreicht. Dazu dienen auch die nachfolgenden Wärmebehandlungen, bei denen die Klingen letztlich auf 62° Rockwell gehärtet werden. Dreimal werden sie temperiert und anfangs schockartig abgekühlt. Um den Stahl zu entspannen, damit er nicht spröde bleibt, sondern zäh wird, wird das Verfahren beim zweiten und dritten Schritt abgemildert. Das Ergebnis ist eine elastische Klinge mit hoher Schneidschärfe, in die mehr als 20 einzelne Arbeitsschritte geflossen sind. Die Messer sind scharf wie Rasierklingen, mit Griffen aus amerikanischem Nussbaum versehen, und jedes einzelne überprüft, bevor es das Haus verlässt. Jeder Sendung wird ein Pflaster beigelegt, als Rückversicherung und um in Erinnerung zu rufen, dass die Messer äußerst scharf sind und einen achtsamen Umgang erfordern.
Jedes Messer entspricht einer Grundform – die üblichen Klingenlängen betragen 30 bis 50 mm – doch durch die ausschließliche Handfertigung kann es natürlich zu leichten Abweichungen kommen. Zudem wird ständig an Verbesserungen gearbeitet, auch im Dialog mit Holzbildhauern, deren Ideen zur Optimierung laufend einfließen. An der Produktionsweise ändert sich nichts, doch können Klingen- und Heftformen auf Wunsch verändert werden. Anregungen sind willkommen, sie sind das Rückgrat großartigen Werkzeugs.